Im Management vieler klein- und mittelständiger Unternehmen stellt man sich häufig die Frage, welches Verwertungspotential eigentlich in der Anwendung der digitalen Transformation steckt? Vor allem kleine Betriebe, die Probleme bei der Identifizierung von Digitalisierungspotentialen haben, halten dann oft an bestehenden Strukturen, Prozessen und Geschäftsmodellen fest — aus Angst vor Veränderung. Dabei bietet der radikale Umbruch ökonomischer Denkschulen und der Einsatz digitaler Technologien bisher nie dagewesene Chancen:
1. Digitalisierung und Automatisierung von Geschäftsprozessen
Im Rahmen einer strategisch sinnvollen Analyse der Geschäftsprozesse können vor allem wiederkehrende Routinetätigkeiten zuerst digitalisiert, und dann automatisiert werden (z. B. das Verbuchen von Ein- und Ausgangsrechnungen in der Buchhaltung). Das unterstützt Unternehmen dabei, zeit- und kostenintensive Abläufe effizienter und fehlerfreier zu gestalten. Prozess-Durchlaufzeiten werden bedeutend kürzer und Mitarbeiter können die so gewonnene Zeit für wichtigere Aufgaben nutzen. Ihre Profitabilität steigt mit zunehmendem Effizienzgewinn.
2. Wettbewerbsfähig bleiben
Das Management muss auf aufkeimende Trends und Weiterentwicklungen frühzeitig reagieren. Das bedeutet allerdings nicht, dass sofort die gesamte Prozesslandschaft oder das bestehende Geschäftsmodell komplett verändert werden muss. Je nach Branche und Geschäftstätigkeit können hier unterschiedliche Aktivitäten notwendig sein. Als Beispiel kann das Erstellen eines Online-Shops oder die Einführung eines modularen ERP-Systems, um mehr Ressourcen für eigentliche Kerntätigkeiten freizuschaufeln.
3. Marktanteil vergrößern und Reichweite steigern
Noch nie war es so einfach, mit relativ geringen Kosten die Reichweite und den Bekanntheitsgrad des eigenen Unternehmens bzw. der eigenen Marke zu steigern. Viele Unternehmen nutzen im Rahmen der digitalen Transformation beispielsweise Social-Media-Marketing, Google oder diverse Online-Plattformen, um Produkte anzubieten und zu bewerben. Produktbewertungen, zum Beispiel, zählen zu den am häufigsten nachgefragten Verbraucherinformationen. Unternehmen, die online nicht oder nur schwer auffindbar sind, geraten somit immer mehr ins Hintertreffen.
4. Kundenzufriedenheit steigern
Neue digitale Kommunikationswege und CRM-Systeme verschaffen einen transparenten Überblick über die Kundenstruktur und bieten Kunden die Möglichkeit, sich jederzeit über z.B. offene Bestellvorgänge zu informieren. Kürzere Reaktionszeiten bei Anfragen, Anpassungswünschen oder Reklamationen steigern die Kundenzufriedenheit nachhaltig. Darüber hinaus liefern viele CRM-Systeme wertvolle Daten zu künftigen Strategien, die dann zielgerichtet für Marketing oder Up- und Cross-Selling Aktivitäten genutzt werden können. Dieses häufig unterschätzte Verwertungspotenzial der digitalen Transformation wird häufig unterschätzt und führt damit zu steigenden Opportunitätskosten.
5. Big Data
Die Speicherung, Strukturierung und Analyse großer Datenmengen zählt mittlerweile zu den wertvollsten Maßnahmen, die ein Unternehmen im Zuge der Digitalisierung treffen kann. Daten werden stetig generiert und sind das neue Gold: Mithilfe unterschiedlicher Analyse-Tools und Business-Intelligence-Systemen lassen sich wertvolle Informationen über Kunden, Märkte und Trends generieren. Statistische Prognosemodelle helfen bei der Umsatz- und Absatzplanung. Kennzahlensysteme und darauf aufbauende Analysen liefern wichtige Erkenntnisse über die Performance oder etwaige Abweichungen in unterschiedlichen Organisations- und Geschäftsbereichen. Strategie und Ausrichtung der Geschäftsfelder können so sinnvoll gelenkt und die Vernetzung der einzelnen Bereiche vorangetrieben werden.